Der demographische Wandel und der damit verbundene Lernprozess, der plötzlich in Politik und Gesellschaft einsetzt, geben Anlass zu der Entwicklung verschiedenster Modelle, Gedanken und Auseinandersetzungen mit einem Thema, das in unserem Jahrhundert an Bedeutung gewinnt, bzw. in den Mittelpunkt rückt: Das Alter.
Vielleicht geht es Ihnen ähnlich; bis vor kurzem hatte ich den Eindruck, dass Menschen ab 50 am besten auf eine einsame Insel flüchten, bzw, geschickt werden sollten. Damit wäre ein bedrohliches Problem, nämlich die Überalterung als Schreckgespenst, aus der westlichen Welt entfernt. In der Realität aber geschehen schon seltsame Dinge: Es gibt tatsächlich Unternehmen, die ihre Fachleute aus Frühverrentung und Vorruhestand (übrigens ein Vokabular, welches erst im vergangenen Jahrhundert erfunden wurde) zurück an den Arbeitsplatz holen. Dass Expertenwissen verschwindet, Ressourcen brach liegen und Menschen ihre verbleibende Freizeit bei Karstadt , MediaMarkt und in Shopping Moles verbringen – daran haben wir uns schon gewöhnt. Oder? Natürlich gibt es auch die Wissenshungrigen, die von der VHS bis zur Uni Plätze und Kurse belegen. Und es gibt die vielen ehrenamtlich Tätigen, die Zeit für Alte und Junge, Kranke und Bedürftige verschenken. Aber, dass es tatsächlich Menschen gibt, die ihre Fähigkeiten und das Know How eines erfolgreichen Berufslebens zur Erwerbstätigkeit nutzen wollen und auch dürfen und daran auch noch Spass und Erfüllung finden – das ist neu. Die Festlegung des Renteneintritts, die von Bismark zu einer Zeit eingeführt wurde, in der kaum jemand das Rentenalter erreichte, ist für mein Verständnis für mündige und erwachsene Menschen im Jahr 2008 nicht zeitgemäß und willkürlich. Continue reading